Lucky kam zusammen mit seiner Schwester Luna zu uns. In ihrem bisherigen Leben in Bulgarien haben die beiden außer einem trostlosen Zwingerdasein noch nicht viel kennenlernen dürfen und verhungerten fast. Leider hat ihre Mangelernährung als Welpen körperliche Spuren hinterlassen. Lucky benimmt sich immer noch welpenhaft und erkundet mal vorsichtig, mal neugierig mit großen Augen die Welt. Er hat den Schalk im Nacken sitzen und ist gleichzeitig sehr verschmust.

Lucky ist ein Notfall, da er – vermutlich aufgrund der Mangelernährung in Bulgarien – massive orthopädische Probleme hat. So ließen wir bereits sein rechtes Vorderbein operieren, bei dem Elle und Speiche nicht gleich lang waren und operativ durch eine Osteo-Korrektur bei einem Spezialisten angeglichen werden mussten. Zudem hatte er vermutlich durch einen Autounfall auch noch eine Fraktur im Bein gehabt. Viele Wochen musste der arme junge Lucky bei uns in einem Käfig sitzen und durfte sich nur minimal bewegen. Nach drei Operationen kann er nun langsam wieder längere Strecken laufen, doch die Durchtrittigkeit – Lucky läuft mit beiden Beinen fast auf dem Karpalgelenk – ist enorm. Wir haben bereits eine Physiotherapeutin mit dem tapferen Junghund besucht, aber seine Behinderung – Lucky humpelt beim Laufen mit dem rechten Vorderbein – wird wohl bleiben. Er zeigt sich sehr sensibel und hat natürlich durch die lange Zeit im Käfig viel wertvolle Zeit verloren, gerade das Erwachsenwerden muss er noch nachholen. Auch konnte Lucky bisher noch nicht groß erzogen werden, da er ja immer nur geschont werden musste. So kann es nun sein, dass er auf dem Spaziergang vor Energie überschäumt und einen Rappel bekommt, also kaum zu stoppen ist, sich dann aber wieder nach wenigen Hundert Metern zum Ausruhen kurz hinlegen muss.

Eine souveräne Ersthündin würde dem oftmals noch schüchternen Lucky im künftigen Zuhause das Einleben sicherlich erleichtern. An der Leine läuft er in Hundegesellschaft gut, der Süße ist überhaupt bestens mit Artgenossen sozialisiert.

Wie ein Junghund muss Lucky langsam an das Leben in einer Wohnung herangeführt werden. Seine Menschen sollten über Hundeverstand verfügen – er ist kein schwieriger Hund, sollte aber nicht zu Hundeanfängern ziehen – und mit Geduld und Verständnis ihn alles Neue lernen lassen. Lucky lässt sich gern streicheln und wird bestimmt ein anhänglicher und großer Kuschler, wenn er Vertrauen gefasst und sein „Rudel“ gefunden hat. Gleichzeitig muss er unbedingt auch noch das Hunde-Einmaleins lernen und verstehen, was er darf und was nicht. Wir möchten Lucky als Zweithund vermitteln, da er so verträglich ist. Wegen seiner Behinderung ist er kein Ausdauer-Spaziergänger und sollte möglichst nicht zu viele Treppen laufen müssen. Ein ruhiges Umfeld und verständnisvolle Menschen ohne kleine Kinder und mit Hundeverstand wären ideal. Lucky hat so viel Zeit alleine und in Einsamkeit verbracht – er wünscht sich nichts sehnlicher als endlicher seinem Namen alle Ehre machen zu können!