Wie ein zerzauster Waldschrat tappte Roger erst vor die Wildtierkamera und kurze Zeit später in eine Waschbärenfalle. Als er entdeckt wurde, führte sein Weg jedoch nicht in die Freiheit, sondern in ein kleines Zimmer im Tierhafen, was ihn völlig aus der Fassung brachte. So verkroch sich der große Kerl dann für eine ganze Weile in der Höhle seines Kratzbaums und traute uns nicht über den Weg.

Nicht gechipt, nicht kastriert und scheinbar auch nicht vermisst. Bis heute wurde nicht nach dem Kater mit dem großen Kopf gefragt, obwohl er im Dorf doch schon bekannt gewesen war und regelmäßig an Türen maunzte.

Wir hatten schon damit abgeschlossen, für Roger auf die Suche nach einem abgelegenen Bauernhof und einer Anstellung als Mausefänger zu gehen, da stellte er sich beim zweiten Impftermin plötzlich als super süße und vor allem verschmuste Nudel heraus. Anschließend ins Gruppenzimmer integriert überzeugte er dann auch noch mit großartigen social skills und prompt hatte er unsere Herzen erobert.

Seit er Zugang zum gesicherten Katzengarten und einigen Kumpels hat, taut Roger schnell auch gegenüber Fremden auf und lässt sich alsbald streicheln. Er verteilt Nasenküsse, Liebesbisse und reibt sein Köpfchen gern an Rücken und Armen.

Wir sehen den großen Schwarzen an der Seite eines freundlichen Artgenossen oder in einer netten, ausgeglichenen Katzengruppe. Er selbst ist eher von ruhigem Gemüt, verzieht sich gern auf den obersten Balken, um von dort aus das Treiben zu beobachten, geht Streit aus dem Weg und tritt den Rückzug an, wenn er doch mal eine auf die 12 bekommt.

Da er deutlich zufriedener ist, seit er wieder Gras unter den Pfoten hat, wünschen wir uns für ihn ein Zuhause mit gesichertem Garten, großer Terrasse oder der Möglichkeit zum Freigang in einem verkehrsarmen Gebiet.