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Tierheim :Mönchengladbach

Die Geschichte vom Hund Gizmo aus dem Tierheim Mönchengladbach

Instagram: @gizmo4_ever

„Im Tierheim Mönchengladbach saß 7 Jahre lang ein Hund, er wurde mehrmals vermittelt, kam aber jedes Mal zurück, weil er gebissen hat oder weil der neue Besitzer nicht mit ihm klar kam. Eines Tages im November 2014 kam ein Besucher ins Tierheim Mönchengladbach.

Er ignorierte Gizmo anfangs, weil er davon ausging dass er beißen würde weil er so lange schon im Tierheim sitzt und weil der Besucher kurz vorher schon von anderen Tierheimhunden angegangen wurde und dadurch verunsichert war. Der Besucher interessierte sich für einen anderen Hund, doch als dieser kurz danach vermittelt wurde überlegte sich der Besucher welcher Hund am ehesten etwas Nähe und Fürsorge gebrauchen könnte.

Dieser Besucher konnte keinen eigenen Hund halten, weil er noch bei seinen Eltern wohnt und weil diese Arbeiten müssen und keinen Hund halten wollen und können. Irgendwann entschied  er sich dazu, dem Langzeittierheiminsassen Gizmo eine Chance zu geben, würde er beißen und aggressiv reagieren wüsste der Besucher Bescheid, dass er sich ihm nicht mehr nähern wollte.

Anzumerken ist, dass dieser Besucher nie vorher einen Hund besaß und nur sehr selten Kontakt zu Hunden bekam, und dementsprechend unsicher in dieser Beziehung war. Doch das wollte er ändern. Also ging er eines Tages zu Gizmos Gehege und hockte sich davor, und ließ Gizmo entscheiden was er macht. Kaum hockte der Besucher, kam Gizmo freudig zu ihm hin, nicht aggressiv oder ängstlich.

Er presste sich mit der Seite an sein Gehegetor sodass der Besucher ihn streicheln konnte, und das tat er. Und ab diesem Moment an war eine sehr tiefe Bindung und Liebe zwischen den beiden geboren. Kurz darauf wurde der Besucher Gassigänger im Tierheim, und wollte mit Gizmo regelmäßig Gassigehen. Am ersten Gassigang – Morgen fragte er direkt nach Gizmo, in der freudigen Erwartung das erste Mal in seinem Leben mit einem Hund Gassi zu gehen und indirekt einen Hund zumindest innerlich zu besitzen.

Erst fragte der Tierheim Mitarbeiter ungläubig „Du willst mit Gizmo gehen? Der hat schon gebissen“. Daraufhin sagte der Besucher „Ja das ist schon ok ich habe ihn schon nachmittags gestreichelt und er kennt mich“.

Anschließend wurde Gizmo zum Tierheimeingang gebracht und übergeben. Und Gizmo rannte freudig los als er in den Händen des Besuchers war, der Gassigang verlief anfangs reibungslos, jedoch an der ersten uneinsehbaren Ecke kam natürlich ein anderer Hund, scheinbar Gizmos Erzfeind. Also wurde Gizmo aggressiv und stieg hoch auf die Hinterbeine, bellte und zog. In einer Reflexhandlung hielt der Besucher Gizmo zurück und ließ die Situation vorbei gehen. Anschließend wusste er, dass er nach dieser Erfahrung abgehärtet war.

Die Wochen vergingen und sie gingen jeden Tag an dem der Besucher Zeit hatte, zusammen Gassi, und wenn er mal keine Zeit morgens hatte, kam er nachmittags ins Tierheim um Gizmo zu sehen, sie bindeten sich immer weiter aneinander.

Nach einem Jahr kam Silvester immer näher und das Tierheim entschied die Hunde über die Nacht, wegen dem Krach und dem geringen Platz in den Tierheim Innengehegen, auf die jeweiligen Langzeitgassigänger zu verteilen. Und so kam es, dass Gizmo seine erste Nacht bei dem Besucher bzw. mittlerweile seinem besten Freund verbringen konnte. Anfangs war Gizmo unsicher, weil er sehr lange kein Zuhause gesehen hat, aber nach ein paar Stunden wurde er immer sicherer und ruhiger. Sein bester Freund übernachtete in dieser Nacht auf dem Sofa, weil Gizmo die Treppe zum Schlafzimmer nicht bewältigen konnte. Gizmo schlief unter dem Wohnzimmertisch weil er sich dort am geborgensten fühlte.

Diese Übernachtung verlief so gut dass sein bester Freund sich dazu entschied so eine Übernachtung von nun an öfter zu machen. Folglich wurde er wochenlang immer von Samstag 10 Uhr auf Sonntag 15 Uhr mitgenommen. 15 Uhr, weil er zu den Besuchszeiten des Tierheimes zurück sein sollte, weil sich ein vermeidlicher Interessent für ihn interessieren könnte. Es kam jedoch nie einer. Und so verging nochmal ein halbes Jahr.

Eines Tages änderte der Vater von Gizmos bestem Freund seine berufliche Situation, sodass eine mögliche Betreuung für Gizmo über den Tag gesichert war, im Falle einer Adoption. Doch die Eltern stellten sich quer. Wer soll alles Bezahlen? Was passiert, wenn er krank wird? Wo soll er schlafen, wenn keiner auf dem Sofa schläft? Würde Gizmo alleine nur draußen im Garten wohnen wollen, weil er so etwas ja 7 Jahre gewohnt war? Was für ein Futter sollte er bekommen? Könnten wir ihm wirklich ein würdiges Zuhause bieten? Was passiert, wenn der zu dieser Zeit 9 – jährige Hund älter wird? Können wir das bewältigen. Nach vielen langen Gesprächen, und dank der sehr guten Beratung von Gizmos langjähriger anderen Gassigeherin, die ihn seit seinem Antreffen im Tierheim kennt, und die viel Erfahrung mit Hunden hat, konnte eine Entscheidung gefällt werden.

Eines Tages ging die ganze Familie ins Tierheimbüro und sagte: „Wir haben eine Entscheidung gefällt, wir werden Gizmo adoptieren.“

Daraufhin war einen kurzen Moment stille, die Tierheim Mitarbeiter schauten ungläubig. Als dieser Moment vorüber ging, wurde rasch der Vermittlungsvertrag erstellt und unterschrieben und alles andere Formelle erledigt. Anschließend gingen alle zusammen zu Gizmos Gehege und sahen einen gespannt wartenden Hund der direkt sehr freudig umher rannte als er alle sah. Als er aus seinem Gehege herausgenommen wurde und zu seinen neuen Besitzern durfte, war die Freude riesig. Alle lächelten und waren glücklich in diesem Moment, seine neuen Besitzer und auch die Tierheim Mitarbeiter, weil sie größtenteils wussten, dass er in ein sehr gutes Zuhause kommen würde und dort auch bleibt.

Das Ganze ist jetzt schon 4 Jahre her, Gizmo ist mittlerweile 13 Jahre alt geworden, und immer noch glücklich in seinem für immer Zuhause.

Gizmos bester Freund ist immer noch Gassigänger im Tierheim und kümmert sich weiterhin morgens um bestimmte Tierheimhunde die Schwierigkeiten haben vermittelt zu werden. Er geht mit ihnen Gassi und trainiert sie, ruhiger zu werden und den Gassigang entspannt anzugehen.“

Gizmo

Über Friedrich

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