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Leptospirose beim Hund: Ursache, Symptome und Behandlung

Was ist Leptospirose?

Leptospirose – auch Stuttgarter Hundeseuche oder Weilsche Krankheit genannt – wird durch Bakterien ausgelöst, den sogenannten Leptospiren, die unter anderem in Gewässern lauern. Die Leptospirose ist in etwa bei 150 Säugetieren als Krankheit bekannt. Die Ansteckung eines Hundes erfolgt entweder durch andere Hunde, Mäuse, Ratten oder verunreinigte Gewässer. Die Leptospiren-Bakterien sind besonders in feuchten Böden oder Gewässern lange überlebensfähig. Leptospiren dringen über die Haut oder Schleimhäute in den Körper ein. Im Blut angekommen, können sie dann alle Organe erreichen und entsprechende Symptome verursachen. Erkrankte Tiere scheiden den Erreger mit dem Harn aus.

Was sind die Symptome?

Da die Bakterien sämtliche Organe im Körper des Hundes befallen können, sind die Symptome bei einem Hund mit Leptospirose entsprechend vielfältig: je nach Erregertypus, Alter, Gesundheitszustand und Immunstatus fallen die Symptome unterschiedlich aus. Es kann der Fall eintreten, dass bei manchen Tieren die Krankheit gar nicht erst ausbricht und die Infektion unentdeckt bleibt. Bei anderen können leichte bis wenig Beschwerden auftreten. Andere wiederum können schwer erkranken.

Bei akutem Krankheitsverlauf können sich die Bakterien bereits direkt am Tag nach der Infektion übers Blut im ganzen Körper ausbreiten und sich rasch vermehren. Sie können viele Organe befallen. Durch entsprechende Toxine könne in erster Linie Nieren und Leber, sowie das zentrale Nervensystem, die Milz, Augen und Geschlechtsorgane geschädigt werden. Nach vier bis vierzehn Tagen treten dann die ersten klinischen Symptome auf:

– Dehydratation

– Durchfall

– Erbrechen

– erhöhter Harnabsatz

– Fieber

– Futterverweigerung

– Gelbsucht

– Geschwüre

– Husten und/oder Atemnot

– Lähmungserscheinungen

– Mattigkeit

– Nierenschäden

Wird ein Hund gar nicht oder erst zu spät behandelt, so kann ein Nieren- oder Leberversagen zum Tod führen. Gerade weil die Symptome so unspezifisch sind, wird die Leptospirose oft nicht sofort erkannt. Dies hat in der Realität fatale Folgen, denn die Mortalitätsrate erkrankter Hunde liegt bei 20 bis 50 Prozent. Bei Welpen ist die Prognose noch schlechter.

Wie wird Leptospirose behandelt?

Leptospirose beim Hund wird durch Bakterien verursacht, aus diesem Grund sind um die Krankheit zu bekämpfen, Antibiotika eine wirksame Möglichkeit. Bei Leptospirose gibt es zwei Behandlungsphasen mit Antibiotika. Das erste Antibiotikum wird dafür angewandet, um die Vermehrung der Bakterien zu stoppen. Das zweite Antibiotikum kommt etwas später zum Einsatz und soll verhindern, dass der Hund zu einem Dauerausscheider von Leptospiren wird.

Für Hunde gibt es eine wirksame Impfung gegen Leptospirose. Wer also sein Tier regelmäßig gegen Leptospirose impfen lässt, schützt nicht nur seinen Hund, sondern auch sich selbst und andere Lebewesen.

Ist Leptospirose auf Menschen übertragbar?

Es ist möglich, dass sich auch Menschen mit Leptospiren anstecken können. Die Leptospirose gehört zu den von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten – auch Zoonosen gennant. Die Übertragung vom Tier auf den Menschen erfolgt über kontaminierten Urin oder über mit diesem Urin kontaminierte Flüssigkeiten. Ganz besonders Kanalarbeiter, Wassersportler, Metzger, Tierärzte sowie Tierpfleger gehören zu der Risikogruppe. Die Erkrankung verursacht beim Menschen Symptome, die in 90 % der Fälle denen einer milden Grippe ähneln. In seltenen Fällen kann es zu schweren Verläufen mit Organversagen kommen, ähnlich wie beim Hund. Bei Menschen mit Leptospiren wird Antibiotika aus den Wirkstoffgruppen Penicillin, Amoxicillin und Doxycyclin verschrieben.

Leptospirose beim Menschen ist meldepflichtig, für die Leptospirose beim Hund besteht hingegen keine Meldepflicht.

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