Ayax war als Welpe mit seinen Geschwistern und seiner Mutter in ein russisches Tierheim gekommen, wo er vier Jahre saß bis er die Chance zur Ausreise in ein besseres Leben erhielt. Da alles in unserem Tierheim so neu war, und er kaum etwas bisher kennengelernt hatte, als ab und zu einmal von den russischen Tierschützern aus dem Zwinger geholt zu werden und in der ländlichen Umgebung des Tierheims spazieren zu gehen, tat er sich bei uns die erste Zeit schwer, sich einzuleben.

Doch mit Leberwurst ist er zum Glück bestechlich, und neugierig ist Ayax sowieso, so dass er nach einigen Tagen bei zwei Bezugspersonen, die sich täglich um ein Anfreunden bemühten, mutiger wurde. Plötzlich war das Eis gebrochen, Ayax leckte die Hände, legte sich unterwürfig auf den Rücken und ließ sich an der Leine spazieren führen. Während des Spaziergangs läuft er an lockerer Leine neben seiner Bezugsperson und sucht immer wieder den Blickkontakt. Er verhält sich sehr anhänglich und sucht sehnsüchtig Sicherheit bei „seinem“ Menschen. Es ist wirklich toll, dass Ayax nicht eigenständig ist und denkt,er müsse in jeder Situation für sich selbst entscheiden, sondern dass er so froh ist, Verantwortung abzugeben und sich an der Souveränität seiner Bezugsperson zu orientieren. Mit anderen Hunden versteht Ayax sich bestens. Bei uns teilt er seinen Auslauf mit einem anderen Rüden.

Da fremde Personen Ayax nicht einfach so anfassen können, sucht er verständnisvolle Menschen, die diesen sensiblen und eigentlich sehr sanften, aber eben unsicheren Rüden langsam kennenzulernen bereit sind. Kinder sollten im neuen Zuhause nicht wohnen. Hundeerfahrung ist unabdingbar. Hat Ayax sich einem einmal ins Herz geschlichen, kommt er da nicht mehr heraus. Er ist absolut treu, loyal, liebenswert und sehr verschmust!