Elli war sieben Jahre vermittelt und kam leider ins Tierheim zurück, die ihre Besitzer mit ihrem Verhalten in bestimmten Situationen überfordert waren. Denn Elli zeigt ein ambivalentes Verhalten. Einerseits weiß die sensible Hündin, was sie will, ist im Erstkontakt freundlich, aufmerksam und wirkt recht “normal” und sogar selbstbewusst und den Menschen dazu bringend, das zu tun, was sie möchte. Andererseits ist Elli ein armes “Fähnchen im Wind”, das extremste Panik bei einigen Geräuschen wie zum Beispiel Gewitter hat und dann starken Flucht- und Zerstörungstrieb zeigt. Generell ist sie eine Hündin, die sich kaum fallen lässt, und der es schwer fällt, Verantwortung an den Menschen “abzugeben”.

Elli ist zu jedem Menschen freundlich, auch zu Kindern, fährt gern im Auto mit, verhält sich sehr gelehrig und geht grundsätzlich gut an der Leine, wenn auch Artgenossen gern mal angebellt werden. Sie ist verschmust, wenn sie es möchte und natürlich stubenrein. Elli mag Futtersuchspiele, Joghurt und Frischkäse, bevorzugt Frauen vor Männern und mag dunkle und enge Rückzugsmöglichkeiten.

Ihre Panikattacken auf dem Spaziergang sind bei uns – sofern es nicht gewittert und sie in Gesellschaft anderer Hunde gehen kann – in den letzten Wochen schon besser geworden. Teilweise wirkt ihre Angst aber dennoch oft unspezifisch, d.h. man kann nicht immer erkennen, warum Elli plötzlich nicht weiter will und rückwärts mit all ihrer Kraft wegzieht. Wir führen sie mit Sicherheitsgeschirr und Bauchgurt dreifach gesichert. Mit ihren Hundefreunden, vor allem Rüden, zeigt sie sogar Spielaufforderung und freut sich sehr deutlich, in Gesellschaft sein zu können. Andererseits wissen wir, dass bei einer Panikattacke ein Ersthund im alten Zuhause nicht half, ihre Angst zu verringern. Denn ist Elli in so einer Ausnahmesituation, in der es für sie offenbar um Leben und Tod geht, befindet sie sich geradezu in einem Tunnel und ist nicht ansprechbar. So hat sie bei Gewitter sich schon so auf die Zunge gebissen und in Panik versucht, aus ihren Zwinger bei uns auszubrechen, dass alles voller Blut war. Auch durch die Nähe eines ihr vertrauten Menschen lässt Elli sich in solchen Situationen leider nicht beruhigen. Die sensible und wunderschöne Hündin wirkt total verloren und allein gelassen mit ihren Sorgen und Nöten und traut dem Menschen leider in solchen Situationen offenbar nicht zu, überhaupt Dinge für sie zu lösen, denn sie sieht den Menschen nicht als Hilfe.

Für Elli ein geeignetes Zuhause zu finden, wird sehr schwer: Es muss ein ruhiger Haushalt mitten in der Natur sein, da sie oft auch Knallgeräusche generalisiert und dann in Panik verfallen kann. Klare Strukturen sind wichtig, absolut souveräne Menschen mit Hundeerfahrung, die ihr die Sorgen nehmen und nicht durch Überbehütung stärken. Trotzdem müssen sie aber auch absolut einfühlsam sein. Elli tut uns allen sehr leid: Den Balanceakt zu meistern zwischen der Vermittlung von Sicherheit und Geborgenheit auf der einen Seite und auf der anderen Seite dem Umgang mit ihren Panikattacken, in denen man nicht an sie herankommt, ist eine echte Herausforderung. Elli wartet bei uns auf diese Menschen…….