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Finnigan
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Finnigan
Rasse: Staffordshire Terrier Geschlecht: männlich Größe: groß - 52 cm Lebensabschnitt: Erwachsen Alter: 4 Jahre (geboren 27.12.2019) im Tierheim seit: 30.01.2022
Finnigan wurde unbedacht und ohne ihn näher kennenzulernen von privat durch seine letzten Kurzzeithalter gekauft. Alle "red flags" beim Kauf wurden ignoriert. Nachdem Finnigan nun (evtl. nicht zum ersten Mal) sein gewohntes Umfeld verloren hatte, wurde er direkt mit nach Hause genommen, wo es unter anderem ein Kind gab, welches der Hund noch nie gesehen, geschweige denn kennengelernt hatte. Trotz bereits zwischendurch gezeigter Warnzeichen (knurren und Zähne zeigen des Hundes in Richtung Kind), wurde der Kontakt zwischen den beiden durch die Erwachsenen nicht kontrolliert... So kam es dazu, dass Finnigan dem Kind versuchen konnte ins Gesicht zu schnappen/beißen, was zum Glück noch glimpflich ohne ernstere Verletzungen ausgegangen ist.

Danach ist Finnigan über die Behörden als Sicherstellung zu uns ins Tierheim gekommen. Er ist nach einigem Hin und Her nach vier Monaten durch die Behörde zur Vermittlung freigegeben worden und wurde nicht als Gefahrenhund eingestuft, wird aber dennoch außerhalb unseres Geländes und in bestimmten Situationen mit Maulkorb abgesichert.

Finnigan ist bei uns gegenüber bekannten Erwachsenen überwiegend freundlich und aufgeschlossen, kann aber in bestimmten Situationen "kippelig" in seinem Verhalten werden. Bei uns Pflegerinnen zeigt er, nachdem er uns nun lange kennenlernen konnte, in der Regel ein stabiles fröhlich-freundliches Verhalten, wenn er nicht sehr gestresst ist, und hat ein sehr, sehr großes Anlehnungsbedürfnis mit viel Schmusen und Körperkontakt. Bei ihm fremden Personen kann er manchmal ungemütlich, manchmal sofort freundlich und offen reagieren. Hier kommt es sehr auf Situation, die beteiligten Leute und vor allem seinen aktuellen Level an Nervosität und Stress an. Zur Sicherheit trägt er beim Kennenlernen einen Maulkorb.
Finnigan testet auf seine eigene Art und Weise, um zu sehen, wie sein Gegenüber tickt. Lässt man sich zu sehr von ihm bedrängen,
anspringen, geht auf das von ihm geforderte Spiel ein, hat man in seinen Augen schon verloren und er dreht schnell hoch. Der junge Rüde hat nicht gelernt zur Ruhe zu kommen, ist immer auf der Suche nach Beschäftigung und fordert penetrant nach Aufmerksamkeit.

Finnigans Frustrationstoleranz ist im unteren Drittel auf einer Skala von „Silvesterknaller“ einzustufen. Jedoch lässt sich sein situatives Überdrehen durch souveräne Hundeführer schnell kontrollieren und umlenken. Souveränität und empathische Autorität sind dabei die Forderungen an seine Interessenten. Für hundeerfahrene Menschen mit viel Geduld, guten Nerven, Gelassenheit und einer gehörigen Portion Humor ist Finnigan durchaus keine unüberwindbare Herausforderung. Ein paar Regeln, ein paar Grenzen und viel Lob, dann sieht man ihm förmlich an, wie bemüht er ist, seinen Menschen zu verstehen und im Team mit ihm zu arbeiten. Je besser das Zusammenspiel zwischen Mensch und Finnigan, je gelassener und ausgeglichener der junge Rüde wird, desto normaler wird sein Verhalten im Alltag voraussichtlich werden.

Beim Gassigehen zeigt Finnigan eine gute Leinenführigkeit, wenn er entspannt ist und nicht zu viele Trigger von außen auf ihn einprasseln, sodass ein sehr angenehmer gemeinsamer Spaziergang möglich ist. Allerdings zeigt er leichte Tendenzen auf Bewegungsreize zu reagieren wie Fahrräder, nah vorbeifahrende Autos etc., indem er sie ein paar Sekunden zu lang ins Visier nimmt. Dies kann sich je nach seiner weiteren Entwicklung schnell komplett legen oder natürlich auch verschlimmern. Vermutlich ist dies eher ein durch Stress sekundär entstandenes Problem, um "Luft abzulassen", da er dieses Verhalten in gelassenerem Zustand oft auch gar nicht zeigt. Schwieriger ist es für ihn normal an einer Kombi aus akustischen Reizen und Bewegung vorbeizugehen, wenn z. B. schreiende, spielende Kinder in der Nähe sind, Ball spielen usw. Hier muss man besondere Vorsicht walten lassen. Begegnen Finnigan unterwegs Artgenossen, kann er nach kurzem Fixieren entspannt weitergehen, wenn sein Gegenüber locker bleibt und auch sein Mensch nicht unnötig mit straffer Leine oder scharfem, lautem Gerede für Anspannung sorgt. Schwieriger fällt es ihm, wenn der andere ein Leinenpöbler ist oder er schon durch vorhergehende Reize zu gestresst ist.

Beim Kennenlernen von netten Hündinnen hat sich Finnigan bisher grundsätzlich verträglich gezeigt und gibt sich Mühe, sie zu umwerben. Allerdings kann er, wenn er in zu wildem Spiel mal einen Kneifer abbekommt, auch einer Hündin gegenüber kurz garstig werden. Ein tägliches Zusammenleben wäre mit einer souveränen Hündin, die sein Verhalten positiv beeinflussen würde, wohl gut möglich, es kommt auf den individuellen Fall an. Bei Rüden entscheidet sehr die Sympathie. Wir gehen aktuell nicht von einer Vermittlung zu einem schon vorhandenen Rüden aus, möchten es jedoch derzeit auch nicht 100%ig ausschließen.

Zum Alleinebleiben: Im Tierheim legt sich Finnigan einfach schlafen, wenn wir nicht in der Nähe sind und verhält sich ruhig, wenn er (soweit im Tierheim möglich) ausgelastet ist. Informationen, wie gut es mit dem Alleinebleiben in seinem Vorleben geklappt hat, haben wir leider nicht. Vermutlich hat Finnigan damit weniger Probleme, wenn er genügend Zeit zur Eingewöhnung hat und sich wohl und sicher fühlt. Es sollte im neuen Zuhause aber einen Plan B geben, sollte es mit dem Alleinsein nicht gleich so klappen, wie man es sich wünscht.

Im Auto fährt Finnigan gut und unproblematisch mit.

Finnigans blaue Fellfarbe ist, da optisch in der Regel als sehr schön empfunden, leider eine fragwürdige Modeerscheinung geworden. Bei aller Schönheit wird nicht bedacht, dass Hunde dieser Farbe im Vergleich zu anderen Hunden öfter unter Hautproblemen/Allergien leiden (Stichwort "Dilution Gen") und sie werden munter weiter vermehrt, da die Nachfrage so groß ist. Bisher hat Finnigan in dieser Hinsicht keine Probleme, dies ist aber keine Garantie, dass das so bleibt und sollte Interessenten bewusst sein.

Zu Kindern vermitteln wir Finnigan nicht. Seine geringe Frustrationstoleranz und Kleinkinder sind eine gefährliche Mischung, wie Finnigans Vorgeschichte schon zeigt.

Katzen oder andere Kleintiere, die direkten Kontakt zu ihm haben müssten, sollte es im neuen Zuhause auch nicht geben.

Als neue Halter*innen suchen wir Menschen, die Finnigan gerecht werden und sich der Verantwortung bewusst sind, 1. Finnigan so zu fördern, dass seine kleinen Baustellen im Verhalten möglichst verschwinden und er immer so abgesichert ist, dass keine Unfälle passieren und 2. mit einem Hund einer Rasse, die vielerorts "nicht erwünscht" ist, in der Öffentlichkeit so aufzutreten, dass sie dabei ein positives Bild hinterlassen. Und wir erwarten ein Grundverständnis, was die gesetzliche Lage zu American Staffordshire Terriern & Co. inner- und außerhalb Deutschlands betrifft.

Eine Vermittlung von Finnigan findet nur in die Bundesländer Schleswig-Holstein oder Niedersachsen statt.

Gewicht: 26 kg
Schulterhöhe: ~ 52 cm

Aktuelles Zuhause

Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung e.V. - Tierheim Elmshorn

Justus-von-Liebig-Strasse 1
25335 Elmshorn
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