Odin ist unter suboptimalen Bedingungen aufgewachsen, und seine Prägephase bezüglich fremder Menschen und seiner Umwelt wurde kaum genutzt. Als er im Junghundealter zu uns ins Tierheim kam und vermittelt werden konnte, war er ein unauffälliger, aber ängstlicher Hund. Leider waren seine neuen Besitzer zu sehr auf sein Angstverhalten fixiert. Odin hat zwar viel in Bezug auf Umweltreize von ihnen gelernt, aber unbemerkt hat er sich in anderen Bereichen immer mehr verselbstständigt, sodass es letztendlich zu großen Problemen in der Familie kam.

Es ist sehr tragisch, dass Odin nun wieder im Tierheim ist, denn er ist zu einem äußerst anspruchsvollen Hund geworden. Aktuell ist er zutiefst verunsichert und kam im eigenen Zuhause immer mehr zu der Ansicht, dass er sich selbst um die aus seiner Sicht "gefährlichen Dinge" kümmern müsse. Sein Frauchen hat er gleich mitbeschützt oder - um es ehrlicher auszudrücken - komplett in Beschlag genommen. Alles, was ihn ängstigte (fremde Menschen) oder auch nur leicht verunsicherte (zum Beispiel Weidevieh), hat er massiv verbellt. Mittlerweile trägt er zur Sicherheit einen Maulkorb, da er im Stress auch nach vorne gehen würde.

Odin musste sich in seinem Zuhause zu wenig nach seinen Menschen richten, weil sich alles nach ihm gerichtet hat. Mit Odin müsste intensiv gearbeitet werden, damit er eine neue Sicht auf sich und die Welt entwickeln kann, aber das ist im Tierheim leider nur äußerst begrenzt möglich.

Daher wird dringend ein Zuhause oder eine Pflegestelle für Odin gesucht, wo viel Fachwissen vorhanden ist und intensiv an allen drängenden Problemen gearbeitet wird. Es sollte sich um eine ruhige und eher ländliche Umgebung handeln, da zu viel Lärm und äußere Reize ihn auf Dauer überfordern würden.

Odin ist mit Hündinnen verträglich, fährt gut im Auto mit, kann eine gewisse Zeit alleine bleiben, ist verspielt und bewegungsfreudig und planscht gerne im Wasser.