Mio ist ein zugänglicher Kater, der immer der Erste am Futternapf sein will. Er wurde gefunden und nach langem Beobachten und erfolglosen Recherchen im Internet schließlich vor dem Wintereinbruch bei uns abgegeben.

Da von verschiedenen Personen berichtet wurde, dass er seit dem Frühjahr 2022 immer umherstreifend in Dresden gesehen wurde, er manchmal sogar tagelang in Kellern eingesperrt war, ohne dass ihn jemand zu vermissen schien, liegt die Vermutung nahe, dass er mal ein Zuhause gehabt haben muss. Mio kennt den Freigang, wobei er in der Großstadt immer auf der Hut sein musste, kurz vor den Autos über die Straße rannte oder sich vor Hunden unter parkende Autos verkroch, wie uns berichtet wurde. Er scheint sehr neugierig und gewitzt zu sein, wenn es um „Abenteuer“ geht: Mit viel Einfallsreichtum und wie durch ein Wunder verschaffte sich Mio manchmal in abgeschlossenen Hinterhöfen Zutritt oder kam mit Spinnweben verziert aus irgendwelchen Ecken gekrochen.

Mit Futter lässt der schwarze Kater sich prima locken, verständlich, wenn er sich schon so lange durchschlagen musste. Anfangs hielt er dabei die anderen Katzen eher auf Abstand, ganz nach dem Motto „selber fressen macht satt“. Aber mittlerweile hat Mio sich gut arrangiert und erkannt, dass er nicht Hunger leiden muss. Trockenfutter steht bei uns schließlich immer zur Verfügung und Nassfutter gibt es regelmäßig zweimal am Tag. Somit ist er entspannter geworden, wenngleich er die Gesellschaft anderer Katzen nicht unbedingt braucht.
Sein Verhalten Menschen gegenüber ist typisch Katze: Mio ist aufgeschlossen, freundlich und lässt sich streicheln, möchte aber selbst bestimmen, wann Schluss ist.

Wer keine alltägliche Schosskatze wünscht, sondern einen durchaus selbstbewussten Alltagsbegleiter, wird an Mio viel Freude haben. Manchmal spricht er sogar mit „seinen“ bekannten Menschen, was ihm zu seinem Namen verholfen hat. Ein risikoarmer Freigang, den er, wenn möglich, frei wählen kann (z.B. mit einer Katzenklappe), wäre das i - Tüpfelchen seines neuen Zuhause.