Mein Name ist Hase…ich weiß von nichts!? Wir schon, 2024 wird definitiv ein „Kaninchenjahr“ so viele ausgesetzte Tiere wie noch nie. Vom (vermutlich) Zwergrex, über Farbenzwergen, Holländerkaninchen und Löwenköpfchen alles ist dabei. Und als wäre dies nicht schon genug, hat sich nun auch noch unsere Befürchtung bestätigt: Die süßen Hoppler erreichten uns tragend…wir eröffnen also einen Kindergarten und warten zeitgleich auf Kaninchenfreunde, die unseren Löffelöhrchen ein neues artgerechtes Zuhause schenken. Derzeit warten 9 erwachsene Tiere, nämlich Isolde, Krümel, Trommel, Wirbel, Flocke, Fluffy, Flopsy, Munchie und Jeffrey (ein kastriertes Böckchen) und perspektivisch 6 Kaninchenkinder auf liebevolle Menschen.

Tipps zur Haltung:

Frei nach dem Motto: "Das haben wir immer so gemacht" unterschätzen wir Menschen leider jedoch gern den Platzbedarf dieser so bewegungsfreudigen und sozialen kleinen Kameraden. Und dabei ist artgerechte Haltung längst nicht an Haus und Garten geknüpft, sondern kann sogar sehr gut auch in der Wohnung umgesetzt werden. Wichtig zu wissen ist, dass herkömmliche Standardkäfige einfach viel zu klein sind und die Mindestmaße von 150 x 75 cm bzw. besser die empfohlenen mind. 6 Quadratmeter (vgl. Tierheimordnung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.) keinesfalls dauerhaft unterschritten werden dürfen. Optimal sind hingegen begehbare große Gehege. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, ob ein mardersicheres und winterfestes Großgehege im Garten, die Verwendung eines Welpengitters in der Wohnung zur Absperrung des Kaninchengeheges oder sogar der gesicherte Balkon - Alles ist möglich und artgerechter als Standardkäfige. Bei der Gestaltung und Ausstattung solcher Eigenkonstruktionen können sich Kaninchenfreunde dann kreativ so richtig austoben und finden nicht nur im Internet grandiose Ideen, die einfach nur Spaß machen und unter Garantie den heimischen Fernseher gegen "Kaninchen-Kino" ersetzen. Kaninchen lieben es zu springen, zu buddeln, zu klopfen und nach Herzenslust Haken zu schlagen und das doch bitte in Gesellschaft von Artgenossen. Denn: Die Einzelhaltung wäre schlicht nicht artgerecht.
Verschiedene Höhen-Ebenen als Ausguck, Häuschen und Höhlen als Rückzug, Weidentunnel, Schlupfröhren, Kletteräste und eine Buddelkiste (jedenfalls bei Innenhaltung) erfreuen sich größter Beliebtheit und werden durch ein ausgewogenes Nahrungsangebot nebst immer zur Verfügung stehendem Nagematerial abgerundet.

Zur Standardernährung gehören neben frei zugänglichem Frischwasser, Grünfutter ergänzt um Obst und Gemüse sowie hochwertiges Heu. Für den notwendigen, täglichen Zahnabrieb eignen sich ungespritzte, ungiftigte Äste bzw. Holz- und Rindenstücke, etwa von Obstbäumen, Rottannen oder Haselnuss-Bäumen.