Klößchen kam über das Ordnungsamt zu uns ins Tierheim. Er ist ein freundlicher und Menschen gegenüber offener Rüde, der einen charmanten Dickschädel besitzt. Einerseits ist er vom Wesen her eher der gemütliche Typ, andererseits ist Klößchen sehr kräftig an der Leine, so dass man wirklich standfest sein muss, wenn der große Rüde irgendwo hin möchte, wohin man selber gerade nicht will.

Von Anfang an wurde mit Klößchen trainiert, so dass er nun eine Führung durch den Menschen super angenommen hat und sehr gut im Training ist. Denn Klößchen reagiert auf Bewegungsreize. Daher und weil er als Dogo Argentino-Mischling laut Landeshundegesetz NRW ein Hund ist, für den bestimmte Auflagen erfüllt werden müssen, wird er auch mit Maulkorb ausgeführt. Zudem hat er eine niedrige Frustrationstoleranz. Dies bedeutet, dass er aus Frust – wenn ihm etwas nicht schnell genug geht oder er nicht die Aufmerksamkeit erhält, die er gerade haben möchte – auch schon mal schnappen kann.

Der bauernschlaue Rüde mit dem Silberblick hat wahrscheinlich nie den richtigen Umgang mit uns Menschen gelernt und zeigt sich einfach oft sehr grobmotorisch, dabei aber immer freundlich. Genauso mit Artgenossen: Klößchen ist sehr verträglich mit anderen Hunden, doch auch hier verhält er sich oft etwas ungehobelt. Er ist eine kleine „Wildsau“ – so wälzt und präsentiert er sich dadurch auch durchaus im größten Matsch. Klößchen ist ein Sonnenanbeter, leider aber auch ein Allergiker, der spezielles Futter benötigt.

Dieser grobmotorische Clown bringt einen mit seinem ganz besonderen Charme oft zum Lachen, man sollte ihn dabei aber immer ernst nehmen. Klößchen ist deshalb auch kein Begleiter für Hundeanfänger und kann auch nicht in einen Haushalt mit Kindern ziehen. Seine künftigen Bezugspersonen sollten eher ländlich wohnen, einen charakterstarken Hundefreund schätzen und bereit sein, weiter mit Klößchen zu trainieren.