Alisa war fast verhungert, als man sie auf einem Balkon in Bonn fand und sie als Sicherstellung zu uns ins Tierheim kam. Sie kotete Plastik aus und war schlimm körperlich und psychisch “durch den Wind”. Auf dem ersten Foto sieht man, als was für ein Skelett Alisa zu uns kam. Mittlerweile ist die junge Schäferhündin zur Vermittlung freigegeben, hat in den letzten Monaten zugenommen und das Hunde-Einmaleins kennengelernt. Denn Alisa kannte nichts – bellte alles und jeden an und lebte nach dem Motto “Abwehr ist die beste Verteidigung.” Doch in ihr schlummert ein zutiefst verunsichertes Hundemädchen, das nun langsam mit Hilfe unserer Pfleger und Trainer Vertrauen zu Menschen aufgebaut hat.

Zwar ist Alisa sehr territorial motiviert und versteht dann auch keinen Spaß, doch zeigt sie sich äußerst lernwillig und hat bei uns Riesenfortschritte gemacht. Sie ist in den meisten Situationen leinenführig geworden, hat Tricks gelernt und ihre Impulskontrolle wurde geschult. Alisa ⁠braucht klare Strukturen und Regeln.

Bei Fremden verhält sie sich nach wie vor skeptisch. Wenn man sich aber einmal mit Alisa angefreundet hat, entwickelt sie – typisch Schäferhund – ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Bezugsperson. Sie genießt dann Streicheleinheiten “ihrer” Menschen und liebt es auch mit ihnen zu spielen.

Alisa ist mit Artgenossen nicht unverträglich, doch wir möchten sie als Einzelhund vermitteln. An der Leine zeigt sie gegenüber anderen Hunden deutliche Aggression. Dann braucht man viel Kraft und muss standfest sein, um sie zu halten. Bezüglich der Leinenagression wird aber mit Alisa trainiert, und sie zeigt dieses Verhalten oft nur noch abgeschwächt.

Ihre künftigen Menschen sollten ländlich wohnen, viel Hundeerfahrung haben und weiter mit Alisa üben sowie sie körperlich und geistig auslasten können. Kinder sollten nicht im künftigen Zuhause wohnen. Alisa ist eine sensible Hündin, die lernen muss, dass der Mensch für sie handelt und ihr die Sicherheit schenkt, nach der sie sich so sehnt.